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MATERIAL ENGINEERING COMPETENCE

Mit hoher Kompetenz im Bereich Werkstoffe und speziell Metallen, bedient unser
interdisziplinäres Technikteam aus Chemikern, Physikern und Ingenieuren
ein bemerkenswertes Equipment-Repertoire.

 

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TRAININGCENTER

Zertifizierte Umschulung, Qualifizierung & Weiterbildung in der Werkstofftechnik (ZfP, ZP, Wärmebehandlung)

 

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EXPERTCENTER

Akkreditiertes Inspektionsstelle für Schadensanalysen und Schadensgutachten, Konformitätsbewertungen von Produkten und Prozessen

 

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MATERIALTESTCENTER

Akkreditiertes, mechanisch-technologisches, metallografisches Werkstoffprüflabor, Werkstatt, Abnahmelehren für Rad und Schiene, Justierkörper für ZfP

 

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RAILWAYCENTER

ZfP Kompetenzstelle nach DIN 27201-7, Prüfdienstleistungen, Prüfaufsichten, Ingenieur- und Inspektionsdienste für Rad und Schiene 

 

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Glossar

Hier finden Sie Erläuterungen zu speziellen Begriffen aus dem Bereich Werkstofftechnik, Werkstoffprüfung, zerstörungsfreie Prüfung sowie Qualifizierung und  Aus- und Weiterbildung:  

Aktivierungsgutschein (AVGS)
 Der Aktivierungsgutschein ist ein Angebot zur Förderung von kleineren Weiterbildungsangeboten, z.B. Kursen zum Kennenlernen eines Berufsbildes. In der Regel werden nur Veranstaltungen von wenigen Tagen oder Wochen mit dem AVGS gefördert, alles darüber hinaus bedarf eines Bildungsgutscheines.

Anlassen
 Das Anlassen dient in der Regel dem Abbau von Spannungen im Material, die z.B. beim Härten entstanden sind. Je höher die Temperatur beim Anlassen, desto weicher wird das Material wieder. In der Regel wird mit Temperaturen ab 200 °C gearbeitet, die Anlassdauer kann von Minuten bis zu Stunden dauern. Mitunter wird das Anlassen auch zu dekorativen Zwecken durchgeführt („Bläuen“), die Anlassfarbe kann dabei Rückschlüsse auf die Temperatur erlauben.

AZAV

Die AZAV = „Anerkennungs- und Zulassungsverordnung Weiterbildung“ regelte die Anerkennung und Zertifizierung von Bildungsträgern und Bildungsmaßnahmen durch unabhängige Organisationen (Fachkundigen Stellen). 

Die Verordnung soll gewährleisten, dass Bildungsgutscheine der Bundesagentur für Arbeit nur bei solchen Bildungsträger eingelöst werden, die die Gewähr bieten, dass Teilnehmer von Maßnahmen effektiv für den ersten Arbeitsmarkt qualifiziert werden. Dazu wird u. a. überprüft:

  • Technische Ausstattung des Bildungsträgers
  • Kompetenz des Lehrpersonals
  • Bildungsgerechte Unternehmensorganisation und –führung
  • Wirkungsvolles Qualitätsmanagementsystem
  • Arbeitsmarktgerechte Bildungsmaßnahmen
  • Angemessene Kosten für die Bildungsmaßnahmen
  • Methoden der Erfassung und Bewertung des Integrationserfolges

AZAV  = „Akkreditierungs- und Zulassungsverordnung Arbeitsförderung“ ist seit 04/2012 in Kraft. Mit der AZAV hat die AZWV sozusagen Eingang in das Sozialgesetzbuch III gefunden. Viele Regelungen bleiben für Bildungsträger aber weitestgehend unverändert. 

Berufsanschlussfähige Teilqualifikation

Teilqualifikationen sind mehrmonatige Qualifikationseinheiten aus einem anerkannten Ausbildungsberuf, wobei die Summe aller Teilqualifikationen den jeweiligen Beruf vollständig abbildet. Teilqualifikationen für einen Ausbildungsberuf werden so „konstruiert“, dass jede Teilqualifikation für sich eine berufliche Handlungsfähigkeit ermöglicht (Integration in den ersten Arbeitsmarkt).

Teilqualifikationen sollen dem sich abzeichnenden Fachkräftemangel entgegenwirken und zur Reduzierung der Zahl geringqualifizierter Personen auf dem Arbeitsmarkt beitragen sowie zur Integration von Berufsrückkehrern und Weidereinsteigern in den ersten Arbeitsmarkt.

Teilqualifikationen „modularisieren“ die Berufsausbildung und ermöglichen flexible Ein-und Ausstiege bei der Berufsausbildung. Die Idee ist, einerseits eine schnelle Integration in den Arbeitsmarkt zu erreichen und andererseits aus Motivationsgründen eine schrittweise Berufsausbildung zu ermöglichen. Werden alle Teilqualifizierungen eines Ausbildungsberufes durchlaufen, so ist die Zulassung zur IHK-Facharbeiterprüfung möglich.

Zertifizierte Teilqualifikationen können durch die Bundesagentur für Arbeit gefördert werden - zum Beispiel im Rahmen der „Initiative zur Flankierung des Strukturwandels (IFlaS)“. Zu den von der Bundesagentur für Arbeit anerkannten Teilqualifikationen gehören:

  • Ausbildungsbausteine des Bundesinstitutes für Berufsbildung aus dem Bundesprogramm „JobstarterConnect“
  • Teilqualifikationen des BA-Forschungsprojektes „Optimierung der Qualifizierungsangebote für gering qualifizierte Arbeitslose
  • Zertifizierte Qualifizierungsbausteine, die die Konstruktionsprinzipien der Bundesagentur für Arbeit erfüllen

Die zertifizierten Teilqualifikationen des Werkstoff Service aus dem Berufsbild Werkstoffprüfer erfüllen die Anforderungen (Konstruktionsprinzipien) der Bundesagentur für Arbeit an berufsanschlussfähige Teilqualifizierungen. Sie kommen daher für eine Zulassung zur IHK-Prüfung in Betracht. Über die Möglichkeit einer Anerkennung entscheidet jedoch die jeweils zuständige IHK.

Bildungsgutschein (BGS)
 Der Bildungsgutschein ist die Förderzusage für eine Weiterbildung oder Umschulung der Agentur für Arbeit oder des JobCenters. Neben den Lehrgangskosten werden damit auch Fahrt- und Unterkunftskosten getragen. Ist ein Arbeitgeber involviert kann es auch zu Zuschüssen für Lohnkosten und Sozialabgaben kommen.

DIN EN ISO 9712:

Die DIN EN ISO 9712 ist die zentrale Norm für die Ausbildung in der zerstörungsfreien Werkstoffprüfung. Für alle gängigen Verfahren werden Schulungsinhalte, Ablauf der Prüfung, Voraussetzungen usw. festgelegt. Die Norm sieht einen mehrstufigen Schulungsablauf vor (Stufen 1 bis 3) sowie einen von einer externen Stelle überwachten Qualifizierungs- und Zertifizierungsprozess.

Die Norm DIN EN ISO 9712 ersetzt seit Januar 2013 die Norm DIN EN 473. Die Norm regelt die Qualifizierungen, Qualifizierungsprüfungen und Zertifizierungen für verschiedene Verfahren der zerstörungsfreien Prüfung (ZfP) in drei Stufen:

Stufe 1:
 Prüfer mit eingeschränkter Kompetenz

Stufe 2:
 Prüfer mit umfassender Kompetenz für die Erledigung einer Prüfaufgabe und Prüfaufsicht mit eingeschränkter Kompetenz für Prüfprozesse und Personal

Stufe 3:
 Prüfaufsicht mit umfassender Kompetenz für Prüfprozesse und Personal

Die Norm gewährleistet, dass Qualifizierungen in der zerstörungsfreien Prüfung praktisch weltweit nach einheitlichen Standards erfolgen – das betrifft u. a.:

  • Anforderungen an das Prüfpersonal
  • Zugangsvoraussetzungen und Qualifizierungszeiten
  • Qualifizierungsinhalte (Theorie und Praxis)
  • Inhalt, Art und Dauer der Qualifizierungsprüfungen
  • Erwerb von Erfahrungszeiten vor der Zertifizierung
  • Erneuerung der Zertifizierung nach bestimmten Fristen

Die Qualifizierung erfolgt dabei durch unabhängige Ausbildungsstätten, die typischerweise durch eine akkreditierte Personal-Zertifizierungsstelle überwacht werden.

Zertifizierung bedeutet dabei die Bestätigung durch eine unabhängige Personal-Zertifizierungsstelle (akkreditiert nach EN 17024), dass ein ZfP-Prüfer über ausreichende Qualifizierung, körperliche Eignung (Sehtest) und Erfahrung verfügt, so dass man angemessenes Vertrauen in seine Kompetenz haben kann.

Das hohe Maß an Unabhängigkeit bei der Qualifizierung, die einheitlichen und überwachten Qualifizierungsstandards sowie das System der Qualifizierungsprüfung gewährleisten ein hohes Niveau der ZfP-Ausbildung und eine praktisch weltweite Anerkennung der Qualifizierungszeugnisse bzw. Zertifikate nach DIN EN ISO 9712.

Durchstrahlungsprüfung (Röntgenprüfung) RT
 
Analog zur Anwendung in der Medizin wird bei der Röntgen- bzw. Durchstrahlungsprüfung ein Bauteil mit Röntgenstrahlung bestrahlt und ein Bild auf einem klassischen Film oder einem digitalen Medium aufgenommen. Die Auswertung des Bildes liefert Rückschlüsse auf Fehler im Volumen des Materials.

Eigenspannung
 Eigenspannungen sind mechanische Spannungen, die ohne die unmittelbare Einwirkung äußerer Kräfte in einem Körper herrschen. Sie entstehen bei mechanischer Verformung, thermischen Prozessen oder durch Ungleichmäßigkeiten im Gefüge.

Ungewollte Eigenspannungen z.B. nach Schweißarbeiten können zum Verzug von Bauteilen führen und müssen durch gezielte Wärmebehandlung ausgeglichen werden. An anderer Stelle werden Eigenspannungen gezielt genutzt, z.B. zur Erhöhung der Festigkeit an Oberflächen mit Kugelstrahlen.

Die Messung von Eigenspannungen ist komplex und erfolgt z.B. mit Ultraschall- oder Röntgenprüfungen.

Eindringprüfung PT (penetrant testing)
 
Die Eindringprüfung ist ein Oberflächen-Prüfverfahren und dient dem Nachweis z.B. von Rissen oder Poren. Gearbeitet wird mit einem farbigen Prüfmittel auf Öl- oder Wasserbasis, das durch Kapillarkräfte in die Risse hineingezogen wird. Nach einer Zwischenreinigung wird mit einem Entwickler mit noch höherer Kapillarwirkung das Eindringmittel absorbiert, und die Fehler werden durch den Farbkontrast an der Oberfläche sichtbar.

EN 473
 Die EN 473 war die Vorgängernorm der DIN EN ISO 9712 und wurde von dieser 2012/13 abgelöst.

Erfahrungszeitennachweis
 Die DIN EN ISO 9712 sieht einen Nachweis sog. Industrieller Vorerfahrung vor. Diese nicht selbsterklärende Vorgabe verlangt vor einer Kursteilnahme den Nachweis vorheriger Erfahrung. Diese kann entweder über vorherige Tätigkeit beim Arbeitgeber oder ein vertiefendes Praktikum nachgewiesen werden.

Fachrichtung
 Der Beruf des/der Werkstoffprüfer/in wird in vier verschiedenen Fachrichtungen angeboten. Diese haben inhaltliche weite Überschneidungen, spezialisieren sich aber insbesondere im letzten Teil der Ausbildung zum Teil deutlich.

Werkstoffprüfer Metalltechnik arbeiten in Prüflaboren, bei Maschinen- und Anlagenbauern und allgemein in der Metallindustrie sowie der Qualitätssicherung. Der besondere Schwerpunkt liegt auf zerstörender Prüfung und Werkstofftechnik.

Werkstoffprüfer Wärmebehandlungstechnik sind in Wärmebehandlungsbetrieben wie z.B. Härtereien tätig und haben vertiefte Kenntnisse über Verfahren und Prozesse der Wärmebehandlung

Festigkeit
 Die Festigkeit ist ein Maß für die mechanische Belastbarkeit bzw. die maximale Spannung, der ein Material während einer Verformung widerstehen kann. Wird die maximale Festigkeit überschritten, so kommt es zum Versagen des Bauteiles, oft durch eine dauerhafte Verformung oder einen Bruch. Sog. „dauerfeste“ Bauteile können in einem bestimmten Rahmen und unter idealen Bedingungen unendlich viele Belastungen ertragen.

Gefüge
 Das Gefüge beschreibt den Aufbau und die Anordnung der Bestandteile eines Werkstoffes. Wegen der geringen Größe z.B. der Körner oder Korngrenzen im Gefüge erfolgt die Betrachtung üblicherweise mit einem Mikroskop. Vor der Betrachtung wird eine Probe meist präpariert.

Werkstoffprüfer Systemtechnik legen einen Fokus auf verfahren der zerstörungsfreien Werkstoffprüfung. Arbeitgeber sind in der Regel überregionale Prüfdienstleister, die Tätigkeit findet oft mobil und auf Montage bei Kunden vor Ort statt.

Werkstoffprüfer Kunststofftechnik sind auf die Prüfung von Kunststoffen / Polymeren spezialisiert. Während viele Prüfverfahren denen für Metalle ähneln ist der innere Aufbau von Kunststoffen sowie die Prozesse bei der Herstellung / Bearbeitung sehr unterschiedlich.

Glühen
 Beim Glühen werden Bauteile gezielt auf bestimmte Temperaturen erwärmt, für bestimmte Zeiträume bei definierten Temperaturen gehalten und abschließend kontrolliert abgekühlt. Zweck ist die Veränderung der Werkstoffeigenschaften, z.B. die Verringerung der Härte (Weichglühen), das Beseitigen von Eigenspannungen (Spannungsarmglühen) oder die Herstellung eines gleichmäßigen, feinen Gefüges (Normalglühen).

Gusseisen
 Als Gusseisen werden Eisenwerkstoffe mit einem Kohlenstoffanteil von mehr als 2% bezeichnet. Gusseisen lässt sich sehr gut gießen, kann aber nicht geschmiedet werden und nur eingeschränkt mechanisch bearbeitet werden (abhängig von der Art des Gusseisens). Gusseisen ist gut wärmeleitend und hat dämpfende Eigenschaften.

Härten
 Beim Härten wird, in der Regel durch eine gezielte Wärmebehandlung, die Widerstandsfähigkeit eines Bauteiles gegen äußere Krafteinwirkung erhöht. In den meisten Fällen wird das Bauteil dabei soweit erwärmt, dass im Inneren eine Umwandlung der Struktur stattfindet: Ferrit wird in Austenit umgewandelt, der deutlich mehr Kohlenstoff aufnehmen kann. Es folgt eine rasche Abkühlung (Abschrecken), welche eine Rückkehr zur vorherigen Struktur verhindert. Stattdessen entsteht durch den Kohlenstoff eine andere, härtere Struktur (z.B. Martensit).

Härteprüfung
 Die Härteprüfung dient der Messung der Härte eines Materials, d.h. der Widerstandsfähigkeit gegen äußere Krafteinwirkung. Dabei wird ein genormter, sehr harter Prüfkörper unter festgelegten Rahmenbedingungen (z.B. Vorkraft und Dauer) in das Bauteil gedrückt. Der verbleibende Eindruck wird vermessen und zu einem Härtewert umgerechnet. Je nach Material und Anwendung gibt es verschiedene Verfahren zur Härteprüfung, so z.B. Rockwell, Brinell, Vickers, Knoop und weitere.

Kerbschlagarbeit
 Die Kerbschlagarbeit ist ein Kennwert, der im Rahmen des Kerbschlagbiegeversuches ermittelt wird und einen Rückschluss auf die Zähigkeit eines Materials bei bestimmten Rahmenbedingungen (z.B. Temperatur) erlaubt.

Kerbschlagbiegeversuch
 Beim Kerbschlagbiegeversuch wird eine einseitig gekerbte Probe (in der Regel mit V- oder U-Kerb) mit hoher Geschwindigkeit verformt (geschlagen), um die Kerbschlagarbeit bzw. die Zähigkeit eines Materials u.A. in Abhängigkeit von der Temperatur zu bestimmen.

Legierung
 Eine Legierung ist ein metallischer Werkstoff, der aus mindestens zwei verschiedenen Elementen besteht, von denen eines ein Metall ist. Durch eine Legierung können Materialen entstehen, die besondere oder gewünschte Eigenschaften wie z.B. höhere Härte oder Korrosionsbeständigkeit aufweisen. Bekannte Legierungen sind Bronze oder Edelstähle.

Magnetpulverprüfung MT (magnetic particle testing)
 
Auch die Magnetpulverprüfung dient dem Nachweis von Oberflächenfehler, nutzt aber ein anderes Wirkprinzip und wird bei ferromagnetischen Bauteilen genutzt. Das Prüfstück wird durch eine Strom- oder Felddurchflutung magnetisiert, anschließend wird ein Prüfmittel aufgetragen, welches aus vorbehandelten Metallspänen in Suspension besteht. Liegt ein Oberflächenfehler vor, so sammeln sich die Späne entlang des entstandenen magnetischen Streuflusses und können mit UV-Lampen sichtbar gemacht werden. Die MT-Prüfung erlaubt bei höherem technischen Aufwand eine präzisere Bestimmung von Fehlern verglichen mit PT.

Messunsicherheit
 Der wahre Wert einer Messgröße (z.B. einer Länge) kann nicht ohne die Angabe der Messunsicherheit erfolgen. Alle an der Messung beteiligten Faktoren, Geräte usw. gehen als Komponenten in die Messunsicherheit ein. Diese gibt dann einen Wertebereich an, innerhalb dessen der wahre Wert der Messung mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit liegt.

Probenpräparation
 Für die Untersuchung eines Materials z.B. auf Gefügeeigenschaften muss eine Probe in der Regel präpariert werden. Hierzu wird die Oberfläche mit immer feineren Körnungen geschliffen und präpariert, oft mit gleichzeitiger Wasserkühlung, damit es zu keiner unbeabsichtigten Wärmebehandlung kommt. Anschließend wird die Probe poliert. Bei sehr kleinen Teilen erfolgt zudem eine Einbettung in Kunstharz oder Polymer, um die Probe besser handhaben zu können.

 

Prüfwerker nach DIN 54161

Die Norm regelt die Schulung und Prüfung von Personal für die zerstörungsfreie Prüfung unterhalb der Stufe 1 nach ISO 9712. Die Norm regelt Zugangsvoraussetzungen, Inhalt, Umfang und Ablauf der Qualifizierung und Qualifizierungsprüfung zum Prüfwerker. Die Qualifizierung zum Prüfwerker ist zeitlich deutlich kürzer als die nach ISO 9712 und umfasst u. a.:

  • Verfahrens- und gerätetechnische Grundlagen
  • Handhabung von Prüfgeräten und Zubehör
  • Prüfung nach Prüfanweisung mit voreingestellten Geräten
  • Erkennung und Protokollierung von Anzeigen

Die Qualifizierung zum Prüfwerker setzt sich ebenfalls zusammen aus theoretischen Unterricht und praktischen Übungen. Die Mindestausbildungszeit nach DIN 54161 beträgt:

  • 24 Stunden für die Verfahren UT, RT, ET
  • 12 Stunden für die Verfahren VT, PT, MT

Diese sehr kurzen Ausbildungszeiten können allerdings nur einen sehr kleinen Teil der Prüftechniken berücksichtigen, die nach DIN EN ISO 9712 in den jeweiligen Prüfverfahren gelehrt werden. Nach erfolgreicher theoretischer und praktischer  Qualifizierungsprüfung erhält der Prüfwerker ein Qualifizierungszeugnis nach DIN 54161.

Das Qualifizierungssystem unterliegt nicht der  Überwachung durch eine Zertifizierungsstelle. Prüfwerker unterliegen nicht der Zertifizierung durch eine Personal-Zertifizierungsstelle. Prüfwerker können kein Prüfpersonal ersetzen, für das eine Qualifizierung bzw. Zertifizierung nach  ISO 9712 gefordert wird.

Eine Ausbildung nach DIN 54161 hat aber auch Vorteile gegenüber der ISO 9712. Sie bietet einen verbindlichen Rahmen für die Qualifizierung (inkl. Qualifizierungsprüfung) von Prüfpersonal – vor allem da, wo keine Qualifizierung nach ISO 9712 gefordert ist - unabhängig von der Art und der Schwierigkeit einer Prüfaufgabe. Das ist ein sehr nützlicher Aspekt im Sinne des Qualitätsmanagements eines Unternehmens.

Und die Norm DIN 54161 gestattet es, weit flexibler auf unternehmensspezifische Qualifizierungsinhalte einzugehen, als dies bei der deutlich stärker formalisierten Ausbildung nach ISO 9712 möglich ist.

Qualifizierung
 Als Qualifizierung wird eine umfangreiche mehrmonatige berufliche Weiterbildung bezeichnet, die mit Inhalten und Dauer deutlich über einzelne Kurse oder Seminare hinausgeht, aber unter der Länge einer Umschulung bleibt.

Der Bildungsgutschein wird bewusst an den Kunden bzw. die Kundin ausgeben, der/die sich dann im Anschluss eigeninitiativ um Kontakt und Beratung bei einem Bildungsträger kümmert. Im Vorfeld können Probewoche oder Eignungsteste vorausgesetzt werden.

Sichtprüfung VT (visual testing)
 
Die Sichtprüfung befasst sich mit der optischen / visuellen Kontrolle von Bauteilen auf Oberflächenfehler. Üblicherweise ist eine VT-Prüfung der erste Schritt im Rahmen der zerstörungsfreien Prüfung, da so mit vergleichsweise geringem Aufwand Fehler gefunden und Entscheidungen zur Qualität getroffen werden können. Mögliche Hilfsmittel sind Lupen, Endoskope, Videoskope, Kameras usw.

Spektrometrie
 Die Spektrometrie dient dem Nachweis der Zusammensetzung eines Materials über die Auswertung dessen Spektrums. Dieses wird entweder durch Emission oder Absorption aufgenommen. Häufige Anwendung in der Werkstoffprüfung findet die optische Emissionsspektrometrie (OES - Abfunken eines Materials und Messung der Strahlung der angeregten Atome) oder die Röntgen-Fluoreszenz-Analyse (RFA, Anregung der Probe durch Röntgenstrahlung).

Stahl
 Stähle sind Werkstoffe, die zum überwiegenden Teil aus Eisen mit einem Kohlenstoffanteil von maximal 2% bestehen. Stahl kann vergleichsweise einfach umgeformt, bearbeitet und wiederverwertet werden, ist günstig und in großen Mengen verfügbar. Stähle sind deswegen seit geraumer Zeit Standardwerkstoffe in verschiedensten Zweigen der Industrie.

Streckgrenze
 Die Streckgrenze beschreibt diejenige maximale Spannung, bis zu der ein Werkstoff elastisch verformbar ist, d.h. anschließend wieder in seinen Ausgangszustand zurückkehrt. Darüber hinaus findet eine dauerhafte plastische Verformung statt.

Ultraschallprüfung UT (ultrasonic testing)
 Bei der Ultraschallprüfung handelt es sich um einem Volumenfahren zum Auffinden von Fehlern im Bauteilinneren (z.B. Lunker, Einschlüsse, tiefe Risse o.Ä.). Durch einen Prüfkopf wird ein hochfrequenter Schallimpuls in das Bauteil geleitet. Abhängig von der Geometrie des Bauteiles und der Lage möglicher Fehler wird das Schall-Echo bzw. dessen Ausbleiben zur Auswertung und für Rückschlüsse auf mögliche Fehler genutzt. Die Auswertung erfolgt während des Prüfens auf Basis der Anzeige am Prüfgerät.

Ultraschall Phased-Array (UT PA)
 Bei der Phased-Array-Prüfung handelt es sich um eine Anordnung mehrerer Ultraschall Sender/Empfänger in einem sog. „Array“, auch Gruppenstrahlertechnik genannt. Diese können separat angesteuert werden und z.B. mit verschiedenen Winkeln das Bauteil durchschallen. Anders als bei der konventionellen UT-Prüfung, die zur Auswertung nur eine relativ abstrakte Bildschirmdarstellung nutzt, kann die Phased-Array-Prüfung bildgebend arbeiten: Prüfende erhalten ein dreidimensionales Abbild des Bauteiles und der Anzeigen im Inneren.

Umschulung
 Umschulung ist nach § 1, Abs. 5 Berufsbildungsgesetzt eine Berufsbildung, die zu einer anderen beruflichen Tätigkeit befähigen soll. Die Industrie- und Handelskammern stellen die Eignung von Ausbildungsstätten zur Durchführung von Umschulungen fest, überwachen diese Ausbildungsstätten und sind für die Durchführung der Facharbeiterprüfungen verantwortlich. 

Der W.S. Werkstoff Service GmbH wurde die Eignung für die Durchführung einer Umschulung für das Berufsbild des Werkstoffprüfers durch die IHK zu Essen bestätigt. In Übereinstimmung mit den Richtlinien für Gruppenumschulungen der Industrie- und Handelskammern in Nordrhein-Westfalen dauert die Umschulung zum Facharbeiter Werkstoffprüfung bei der W.S. Werkstoff Service GmbH 24 Monate.

Unsere Umschulungsmaßnahme ist darüber hinaus AZAV-zertifiziert und kann gefördert werden – z. B. mit einem Bildungsgutschein. 

Vergüten
 Als Vergüten wird die Kombination von Härten und Anlassen bezeichnet.

Werkstofftechnik

Es gibt keine strenge Definition für den Begriff Werkstofftechnik. Aber einfach formuliert umfasst Werkstofftechnik alle Verfahren der Entwicklung, Verarbeitung, Prüfung und des Einsatzes von Werkstoffen. Das schließt die Material- bzw. Werkstoffprüfung sowie die Wärmebehandlung ein.

Werkstoffprüfung, Materialprüfung

Werkstoff- bzw. Materialprüfung sind Teilbereiche der Werkstofftechnik. Unter Werkstoffprüfung versteht man dabei oft die Verfahren der zerstörenden Prüfung - z.B. Zugversuch oder Kerbschlagbiegeversuch. Unter dem Begriff Materialprüfung werden häufig die Verfahren der zerstörungsfreien Prüfung (ZfP) zusammengefasst – zum Beispiel: Farbeindringprüfung oder Ultraschallprüfung.

Wärmebehandlung

Wärmebehandlung ist ein Teilbereich der Werkstofftechnik. Bei der Wärmebehandlung werden Metalle bestimmten Temperatur-Zeit-Regimen ausgesetzt. Dabei spielen sich im Metall komplizierte metallphysikalische Prozesse ab, die dazu führen, dass die Eigenschaften der Metalle (und damit die Eigenschaften der Bauteile, die aus den Metallen gefertigt wurden) sehr gezielt verändert werden können. Die Bauteile erhalten so z. B. die Festigkeit und Zähigkeit, die für den späteren Einsatzzweck notwendig sind.

Unter der Wärmebehandlung versteht man den gezielten Einsatz von Wärme (ggf. unter gleichzeitiger Krafteinwirkung oder chemischer Prozesse) um Eigenschaften eines Materials zu verändern. Häufig wird dabei nur die Oberfläche eines Teiles verändert (z.B. gezielt gehärtet), mitunter wird aber auch das gesamte Objekt behandelt.

Wir beraten Sie gern individuell zu Fragen der Weiterbildung und Qualifizierung sowie zu Fördermöglichkeiten. Bitte sprechen Sie uns an.

Wirbelstromprüfung ET
 Die Wirbelstromprüfung ist ein präzises Verfahren der Oberflächenprüfung. Über eine mit Wechselstrom durchflossene Prüfspule wird ein Wechselfeld erzeugt. Dieses Wechselfeld induziert im Bauteil einen Wirbelstrom (eddy current – ET), der wiederrum ein Wechselfeld erzeigt. Über die Wechselwirkung der Felder können Risse und andere Oberflächenfehler ermittelt werden.

Zähigkeit
 Die Zähigkeit ist ein Maß für die Widerstandsfähigkeit eines Werkstoffes gegen Brüche oder Rissbildung. Zähe Werkstoffe – darunter viele Metalle – sind in der Regel sowohl fest als auch formbar. Im Gegensatz dazu sind z.B. Keramiken oder gehärtete Stähle spröde und wenig zäh.

Zertifizierung
 Die Zertifizierung gem. DIN EN ISO 9712 bezeichnet den Nachweis der fachlichen Routine für qualifiziertes Prüfpersonal. Je nach Verfahren und Stufe müssen zwischen 1 und 18 Monate praktischer Erfahrung nachgewiesen werden, um ein Zertifikat beantragen zu dürfen. Zertifikate sind 5 Jahre lang gültig und müssen anschließend erneuert bzw. alle 10 Jahre rezertifiziert werden.

Zugversuch
 Im Rahmen des Zugversuches wird meist eine Flach- oder Rundprobe unter hoher Kraft auseinandergezogen unter fortlaufender Messung der Kraft und der Ausdehnung des Materiales. Ergebnis ist in der Regel das Spannungs-Dehnungs-Diagramm. Das Verhalten der Probe während der Versuchs erlaubt Rückschlüsse auf die Streckgrenze, Zugfestigkeit und Bruchdehnung und damit eine Einordnung unter anderem der Festigkeit und Elastizität.

Zugfestigkeit
Die Zugfestigkeit beschreibt die maximale mechanische Zugspannung, die ein Werkstoff aushält.

Kontakt

W.S. Werkstoff Service GmbH 
Katernberger Straße 107
45327 Essen 

T. +49 201 316844-0
F. +49 201 316844-29
info@werkstoff-service.de

W.S. Werkstoff Service GmbH