• 28. August 2017

    Die Bildungsprämie – mit neuen Förderkonditionen

    Eine Förderung des Bundes für berufliche Weiterbildung
    Erfolg im Beruf setzt für Mitarbeiter und Unternehmen eine gute Aus- oder Weiterbildung voraus. Aus diesem Grund hat der Bund die Bildungsprämie in 2017 überarbeitet.

    Die Bildungsprämie fördert berufsbezogene Weiterbildung durch einen Gutschein unabhängig vom Arbeitgeber, um Erwerbstätigen dabei zu helfen, ihre beruflichen Ziele zu verwirklichen. Finanziell gesehen bleibt auch nach der Überarbeitung alles beim Alten, sprich: Die Förderung beträgt höchstens 50 % der Veranstaltungskosten und ist auf maximal 500 €uro begrenzt. Allerdings wurde der Kreis der Personen erweitert, und einige bürokratische Hindernisse abgebaut.
    Durch die Änderungen soll es Erwerbstätigen einfacher gemacht werden, sich nach einer Weiterbildung zu erkundigen, evtl. zusammen mit dem Arbeitgeber nach einer Weiterbildung zu suchen, und sich öfter weiterzubilden. Für Firmen bietet diese Kooperation die Möglichkeit, Mitarbeiter „günstiger“ zu qualifizieren – sofern Sie ihre diese dabei unterstützen.

    Die wichtigsten Neuerungen, Konditionen und Vorteile seit dem 01.07.2017 zusammengefasst:

      • Prämiengutscheine können jetzt jährlich in Anspruch genommen werden
        Weiterbildungsinteressierte können ab dem 1. Juli 2017 pro Kalenderjahr einen Prämiengutschein erhalten.
      • Weiterbildungen über 1.000 Euro sind jetzt förderfähig*
        In fast allen Bundesländern wird die sogenannte 1.000-Euro-Grenze aufgehoben. Prämiengutscheine können dort ab dem 1. Juli 2017 auch für Weiterbildungen mit Veranstaltungsgebühren über 1.000 €uro eingesetzt werden. Die Höhe der Förderung beträgt aber weiterhin bis zu 50 % der Veranstaltungsgebühren, maximal jedoch 500 €uro.
        *In den Bundesländern Brandenburg, Rheinland-Pfalz, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein bestehen gesonderte Landes-Förder-Programme, die unmittelbar an die Bildungsprämie anschließen. Hier besteht die bisherige Abgrenzung zwischen Bund und Ländern anhand der 1.000-Euro-Grenze weiter. Die Landesprogramme fördern teurere Weiterbildungen. Deshalb dürfen die Veranstaltungsgebühren von Weiterbildungen, die in diesen Ländern durchgeführt werden, wie bisher nicht höher als 1.000 Euro (inkl. MwSt.) liegen, um den Prämiengutschein abrechnen zu können.
        Vorteil für den Arbeitnehmer: Auch hochpreisige Weiterbildungskurse können so zumindest anteilig gefördert werden.
      • Es gibt keine Altersbegrenzung mehr
        Ab sofort können auch unter 25jährige (auch Altersrentner und Pensionäre nach dem Flexigesetz), in den Genuss eines Prämiengutscheins kommen, sofern sie mindestens 15 Stunden pro Woche erwerbstätig sind und ihr zu versteuerndes Einkommen nicht höher als 20.000 Euro (40.000 bei gemeinsamer Veranlagung) liegt.
      • Die Förderung von Prüfungen wurde vereinfacht**
        Neben Externenprüfungen nach BBiG (Berufsbildungsgesetz) oder HwO (Handwerksordnung) sind auch andere Prüfungen förderfähig, wenn diese in einem inhaltlichen Zusammenhang mit der durch einen Prämiengutschein geförderten Weiterbildungsmaßnahme stehen.
        **Voraussetzung: Die Kosten für die Prüfung müssen auf der Rechnung für die Maßnahme ausgewiesen sein bzw. über den Weiterbildungsanbieter bezahlt werden.
      • Pflichtfortbildungen können unter bestimmten Bedingungen gefördert werden
        Pflichtfortbildungen oder Pflichtschulungen sind Weiterbildungen, die einer regelmäßigen, nachweislichen Fortbildungsverpflichtung dienen. Für diese kann zukünftig ein Prämiengutschein eingesetzt werden, sofern keine gesetzliche oder durch Rechtsverordnung festgelegte Finanzierungspflicht des Arbeitsgebers besteht. Eine Liste von Pflichtfortbildungen, für die eine Finanzierungspflicht durch den Arbeitgeber besteht, gibt es beim Bundesministerium für Bildung und Forschung.
      • Ein Prämiengutschein kann künftig für mehrere Weiterbildungen genutzt werden („Kursbündel“)
        Es ist möglich, mehrere Weiterbildungsmaßnahmen unter dem gleichen inhaltlichen Weiterbildungsziel zusammenzufassen. Diese sogenannten Kursbündel werden zukünftig wie eine Weiterbildung behandelt. Das heißt, es muss nur noch die erste der Weiterbildungsmaßnahmen innerhalb der Gültigkeitsdauer des Prämiengutscheins beginnen.

      Die hier ausgeführten Punkte sind nur die wichtigsten Neuerungen, weitere Informationen für den Bereich der Werkstofftechnik & Materialprüfung haben unsere Ansprechpartner des TrainingCenters, oder speziell für die Bildungsprämie geschulte Beraterinnen und Berater. Eine Übersicht zu den Beratungsstellen finden Sie hier. Wichtig und um Hemmschwellen anzubauen: Das Beratungsgespräch ist kostenlos!

      Tipp:
      Im Internet gibt es ein Tool zum Thema Weiterbildung:
      Siehe: Tool Fördermittel im Weiterbildungsguide – ein kostenloses Online-Angebot der Stiftung Warentest. Hier ist eine individuelle Filterung nach passenden Fördermitteln für eine Weiterbildung möglich.

      QUELLEN:
      Bundesministerium für Bildung und Forschung , Stiftung Warentest,
      Eine Übersicht aller finaziellen Fördermittel als PDF der Stiftung Warentest

       

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  • 20. Juli 2017

    Impressionen des WS Spezial Seminars: Eigenspannungen in Bauteilen

    Ein einhellig positives Feedback aller Teilnehmer in allen Punkten war das erfeuliche Ergebnis des W.S. Spezial Seminars Eigenspannungen in Bauteilen (SemEB) Ende Juni 2017.
    Besonders gelobt und mit Bestnoten bewertet: die fachliche Kompetenz und die Vorträge von Dr. Ingo Poschmann, aber extra hervorgehoben auch die praktischen Vorführungen von Dr. Eckehard Müller von der Hochschule Bochum (Fb Mechatronik und Maschinenbau). Zudem sorgte die Abendveranstaltung – ein Besuch der Ausstellung „Wunder der Natur“ (im Gasometer Oberhausen) und ein anschließendes Abendessen, für eine entspannte Atmosphäre und eine zusätzliche Vertiefung der Fachgespräche und Erfahrungsaustausch.

    Ein paar Impressionen vom „praktischen Teil des Seminars“:

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

    Wir danken allen Teilnehmern für die vielen Fachgespräche und Diskussionen und hoffen das sie viel neues Fachwissen in Ihre tägliche Arbeit integrieren können.

    Weitere Details zu Inhalten, Preisen und Organisatorisches zum Seminar finden Sie hier.
    Fragen dazu beantworten auch gern unsere Ansprechpartner des TrainingCenters.

     

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  • 19. Juli 2017

    Blick durchs Metallographie Mikroskop 🔬

    Blick durchs Metallographie Mikroskop 🔬 – Eine Sammlung heiterer & skurriler Fundstücke des WS MaterialtestCenters / Prüflabors. Aber sehen Sie selbst …

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  • 9. Mai 2017

    Warum nachts alle Katzen grau sind, und was das mit Materialprüfung zu tun hat …

    Bildquelle & Link zu Katzenblog Coco & Nanju

    Link durch Klick auf das Bild : Katzenblog Coco & Nanju

    Nachts sind alle Katzen grau.“ Jeder kennt dieses Sprichwort, aber gibt eine wissenschaftliche Erklärung für diese Aussage?! Ja, die gibt es, und die lautet so:

    Die Netzhaut des menschlichen Auges verfügt über zwei Arten von Fotosensoren für die Verarbeitung von Licht. Die sogenannten Stäbchen sind sehr lichtempfindlich und verantwortlich für das Sehen bei Dunkelheit oder Dämmerung – also unter eingeschränkten Lichtverhältnissen. Stäbchen sind so lichtempfindlich, dass sie bereits bei einem einzigen Lichtteilchen (Photon) reagieren. Die sogenannten Zäpfchen sind viel weniger lichtempfindlich und verantwortlich für die Unterscheidung von Farben sowie das Sehen am Tage – also unter guten Lichtverhältnissen. Zäpfchen benötigen für eine Reaktion auf Licht den gleichzeitigen Einfall von mehr als einhundert Photonen.

    Die folgenden Zahlen sollen einen Eindruck von „Hell“ und „Dunkel“ vermitteln: An einem wolkenlosen Sommertag wird man um die Mittagszeit eine Beleuchtungsstärke – also das „Angebot an Licht“ für das Auge – von ungefähr 100.000 Lux messen. Etwa 3.000 Lux entsprechen einem wolkigen Wintertag. Eine Straßenbeleuchtung liefert in der Dunkelheit ca. 10 Lux und die Beleuchtungsstärke in einer Vollmondnacht beträgt bis zu 0,5 Lux.

    Neigt sich der Tag dem Ende und geht die Beleuchtungsstärke zurück, so haben es die Zäpfchen des Auges immer schwerer, Licht zu verarbeiten, denn sie benötigen viele Photonen, um ihren Job zu tun. Aus diesem Grunde schalten die Zäpfchen ab einer Beleuchtungsstärke von etwa 20 Lux nach und nach ab. Bei weniger als etwa 10 Lux sind die Zäpfchen weitgehend funktionsunfähig, und das Auge kann folglich keine Farben mehr unterscheiden. Die Konsequenz: Alle Katzen (wie auch alle anderen Dinge und Lebewesen) werden grau!

    Wo kommt nun die Materialprüfung ins Spiel? Es gibt Prüfverfahren wie die fluoreszierende Magnetpulverprüfung und die fluoreszierende Eindringprüfung, bei denen im Dunklen gearbeitet wird. Dabei werden UV-empfindliche Prüfmitteln verwendet, die sich an Oberflächenfehlern von Bauteilen sammeln. Wird ein fehlerbehaftetes Bauteil nun einer ultravioletten Strahlung ausgesetzt, die für das menschliche Auge unsichtbar ist, so regt die UV-Strahlung das Prüfmittel zum Leuchten an – es fluoresziert und sendet Licht aus. Dieses Licht kann das Auge erkennen, vorausgesetzt, dass die Umgebung soweit angedunkelt ist, so dass die Stäbchen die wenigen Photonen erfassen können.

    Bei diesen Prüfmethoden darf die Umgebungsbeleuchtung nicht größer als 20 Lux sein. Das ist ein Wert, unter dem die Zäpfchen nur noch eingeschränkt funktionieren. Die Folge ist, dass einerseits das Farbsehvermögen abnimmt, andererseits aber die Belastung des menschlichen Auges wegen der fehlenden Arbeitsteilung von Stäbchen und Zäpfchen zunimmt. Die Prüfmethoden stellen daher hohe Anforderungen an die Anpassung des Auges bei der Änderung von hellen zu dunklen Beleuchtungsverhältnissen – die sogenannte Adaption.

     

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  • 22. April 2017

    Weiterbildungsberatung und „Weiterbildungsbaukasten“ für die Werkstofftechnik

    Weiterbildungsberatung beim Werkstoff Service in Essen

    Weiterbildungsberatung und „Weiterbildungsbaukasten“ für die Werkstofftechnik

     

    Warum Werkstofftechnik? Die Werkstofftechnik gehört zu den Innovationstreibern innerhalb der deutschen Industrie. Unzählige Unternehmen aus den verschiedensten Industriebranchen entwickeln, verarbeiten und prüfen eine Vielfalt von Werkstoffen. Große Bedeutung hat dabei die Qualifikation der Mitarbeiter, die mit der Entwicklung der Technik und der Regelwerke Schritt halten muss.

    Unsere Kompetenzen: W.S. Werkstoff Service ist ein Spezialist für Dienstleistungen in der Werkstofftechnik und bietet zertifizierte Weiterbildungen, akkreditierte Inspektionen und akkreditierte Werkstoffprüfungen an. Wir sind nicht nur Trainingszentrum, sondern selbst Teil der Industrie, für die wir weiterbilden.

    Weiterbildungsschwerpunkte: Wir führen Schulungen in den Bereichen Qualitätssicherung, Werkstoffkunde, Wärmebehandlung, Werkstoffprüfung und zerstörungsfreie Prüfung durch und beraten Unternehmen bei der inhaltlichen, zeitlichen und organisatorischen Konzeption.

    Weiterbildungsorganisation: Das Kurskonzept der W.S. Werkstoff Service umfasst dabei Tagesseminare, Wochenkurse und mehrmonatigen Qualifizierungsmaßnahmen, die wir bei Bedarf auch in einer Kombination von Fernkursen und Präsensphasen anbieten. Die Weiterbildungen beinhalten Lernerfolgskontrollen und schließen mit Qualifizierungszeugnissen und Zertifikaten ab.

    Individuelle Qualifizierung: Unsere Weiterbildungsangebote berücksichtigen den individuellen Qualifizierungsstand der Mitarbeiter und reichen von Prüfwerker-Kursen für Geringqualifizierte bis hin zu unserer Seminarreihe „W.S. Spezial“ für Fach- und Führungskräfte. Die Bildungsmaßnahmen können als offene Kurse im Hause W.S. Werkstoff Service aber auch als Inhouse-Kurse bei interessierten Unternehmen durchgeführt werden.

    Weiterbildungsbaukasten: Unser Weiterbildungsbaukasten für die Werkstofftechnik zeichnet sich durch fachliche Breite, inhaltliche Tiefe und organisatorische Vielseitigkeit aus. Er gibt uns die Möglichkeit, unsere Bildungsangebote inhaltlich passgenau und zeitlich flexibel an die konkreten Weiterbildungsbedarfe von Unternehmen anzupassen.

    Fördermöglichkeiten: Zahlreiche unserer Weiterbildungsmaßnahmen sind AZAV-zertifiziert und können durch diverse Förderprogramme finanziell unterstützt werden. Die Förderung erstreckt sich vom Einzelkurs, über halbjährliche Qualifizierungen zur Fachkraft für Materialprüfung bis hin zur Umschulung zum Facharbeiter Werkstoffprüfung. Weiterbildungsmodule bieten wir auch als berufsanschlussfähige Teilqualifikationen an.

    Gerne beraten wir zu maßgeschneiderten Weiterbildungsmöglichkeiten und zu den konkreten Fördermöglichkeiten.

     

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  • 7. März 2017

    Materialprüfung – einfach tierisch!

    sand scorpion - mit Quelle

    Tiere interessieren sich gewöhnlich nicht für die Prüfung von Schmiedestücken, Gussteilen oder Schweißnähten. Aber Futter ist auch Material, und das muss gesucht, gefunden und bewertet werden. Materialprüfung eben!

    Der Sandskorpion – unter Ultraschallprüfern bekannt als Smeringurus mesaensis – ist nicht nur ausgestattet mit wehrhaften Scheren und einem tödlichen Stachel, sondern auch mit acht Beinen, die als Schalldetektoren absolute Weltspitze sind. Und wie er die nutzt, um bei seiner „Materialprüfung“ ans Futter zu kommen, ist ganz große Kunst.

    Bewegt sich in der Nähe des Skorpions ein Tier, so erzeugt es Schallwellen – und zwar zwei unterschiedliche Arten von Wellen. Sogenannte Kompressionswellen bewegen sich dabei im Sand parallel zur Oberfläche mit einer Geschwindigkeit von ca. 110 Meter pro Sekunde. Außerdem entstehen sogenannte Rayleigh-Wellen, die sich im lockeren Sand mit etwa 40 Meter pro Sekunde ähnlich wie Wasserwellen fortbewegen – dabei bilden sich im Sand wie im Wasser Wellenberge und Wellentäler.

    Bei Futterbedarf stellt sich der ca. 8 Zentimeter große und blinde Skorpion in dem lockeren Wüstensand so auf, dass seine 8 Beine einen Kreis von etwa 5 Zentimetern Durchmesser bilden. Und in dieser Position erwartet er nun Schallwellen.

    Die Schalldetektoren in seinen Beinen sind dabei so empfindlich, dass ein einziges Sandkorn (Gewicht etwa 0,2 Milligramm), das in einem Abstand von einem halben Meter zu Boden fällt, von ihm registriert werden kann – und zwar Richtung und Abstand des Korns zugleich!

    Bewegt sich etwas in der Nähe des Skorpions – sagen wir in diesem halben Meter Abstand – so erreichen ihn zuerst die schnelleren Longitudinalwellen. Die langsameren Rayleigh-Wellen folgen etwas später. Der Skorpion unterscheidet die beiden Wellenarten sowohl an der Bewegungsrichtung der Sandkörner unter seinen Beinen (einmal parallel und einmal senkrecht zur Oberfläche) als auch an dem Zeitverzug von etwa 7 Millisekunden zwischen ihnen. Aus dem Zeitverzug „rechnet“ der Skorpion zurück auf seinen Abstand zur Schallquelle.

    Die Richtung der Schallquelle ermittelt er mit Hilfe der kreisförmigen Anordnung seiner acht Beine, die wie ein Sensor-Array funktionieren. Das Bein, das am nächsten zur Schallquelle positioniert ist, empfängt die Schallwellen zuerst. Die anderen Beine empfangen je nach Winkelposition entsprechend später – dabei kann der Skorpion Bruchteile von Millisekunden unterscheiden.

    Weil sich sein potentielles Opfer bewegt, und dadurch ständig Abstand und Richtung ändert, bewegt sich auch der Skorpion, hält dann kurz inne und startet die nächste „Messung“. So bekommt er einen Eindruck vom Laufweg seiner Beute.
    Die Jagdstrategie des Skorpions basiert auf komplexen mathematisch-physikalischen Zusammenhängen. Über welche Qualifikationen verfügt der Skorpion, um das zu leisten? UT1? UT2? UT3?
    Keine! Er hat es einfach drauf.

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  • 6. August 2016

    Fachkraft für Werkstofftechnik – arbeitsmarktgerechte Qualifizierung für die Metallbranche

    Die W.S. Werkstoff Service GmbH ist zertifizierte Bildungsstätte für Werkstoffprüfung und Wärmebehandlung. Unser Unternehmen ist aber auch akkreditierte Inspektionsstelle sowie akkreditiertes Prüflabor und damit Teil der Industrie, für die es weiterbildet.

    Mit unseren Kompetenzen in der Werkstofftechnik und Pädagogik sowie unseren Marktkenntnissen entwickeln wir unsere Qualifizierungskonzepte ständig weiter. Eine dieser Weiterentwicklungen ist unsere Weiterbildungsmaßnahme „Fachkraft für Werkstofftechnik“ – zugeschnitten speziell auf die Bedürfnisse der metallverarbeitenden Industrie.

    Zerstörungsfreie und zerstörende Prüfung, Metallographie, Spektrometrie und Wärmebehandlung gehören zu den Ausbildungsschwerpunkten der Fachkraft für Werkstofftechnik. Die kurze Weiterbildungsdauer von nur sechs Monaten gestattet es, der Industrie kurzfristig qualifizierte Fachleute zur Verfügung zu stellen und zeitnah auf sich verändernde Anforderungen der Unternehmen zu reagieren.

    Der modulare Aufbau der Qualifizierung ermöglicht einen individuellen Beginn und die Belegung von einzelnen Kursen. Unsere Bildungsmaßnahme ist durch die Bundesagentur für Arbeit zertifiziert und für die berufliche Neuorientierung sowie für die betriebliche Weiterbildung geeignet.

    Die Fachkraft für Werkstofftechnik ist vielseitig einsetzbar. Eine Tätigkeit in einem Werkstoffprüflabor, im Qualitätswesen und in der Arbeitsvorbereitung ist ebenso möglich wie die berufliche Selbstständigkeit. Das Qualifikationsprofil ist gefragt in Härtereien und Unternehmen der Wärmebehandlung, in der stahlverarbeitenden Industrie und bei Kraftwerksbetreibern, im Maschinen- und Anlagenbau, in der Automobilindustrie und ihren Zulieferern sowie bei Dienstleistern der zerstörungsfreien Prüfung.

    Für die Teilnahme an der Qualifizierung ist ein bestimmter Schul- oder Berufsabschluss nicht zwingend erforderlich. Hilfreich ist ein Verständnis für technische Zusammenhänge und ein „Gefühl“ für Metalle. Unsere Erfahrung ist, dass Motivation und Lernbereitschaft wichtiger sind als Vorwissen. Die Weiterbildung ist daher auch für Interessenten geeignet, die nicht aus der metallverarbeitenden Industrie kommen und für Teilnehmer, die schon längere Zeit keine Schulbank „gedrückt“ haben.

    Für unsere Bildungsmaßnahme kommen zahlreiche Fördermöglichkeiten in Betracht – z.B. der Bildungsgutschein der Bundesagentur für Arbeit, das Programm WEGEBAU für geringqualifizierte und ältere Arbeitnehmer, die Sozialpartnerrichtlinie zur Förderung der beruflichen Weiterbildung oder die Initiative „Kurzarbeit und Qualifizierung“ für kleine und mittlere Unternehmen.

    Umfangreiche Informationen über unsere Fachkraft für Werkstofftechnik haben wir im Internet unter www.werkstofftechniker.info zusammengestellt. Natürlich beraten wir gern zu inhaltlichen und organisatorischen Fragen sowie über Fördermöglichkeiten.

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  • 13. Juni 2016

    Nobelpreis für Chemie 2011 an einen Werkstoffwissenschaftler vergeben!

    Daniel Shechtman erhält den diesjährigen Nobelpreis für Chemie für seine Entdeckung, dass Atome in Metallen sich in nichtperiodischen, fünfzähligen, quasikristallinen Strukturen anordnen können. Was bedeutet das nun, und worin besteht die Leistung von Shechtman?

    Um das besser zu verstehen, wechseln wir den Beruf und werden Fliesenleger. Die jungen Fliesenleger lernen, dass man einen Raum lückenlos mit dreieckigen, viereckigen oder sechseckigen Fliesen füllen kann. Das zeigen die Bilder. Eine dreieckige, gleichschenklige Fliese kann man 3 x um 120° drehen und in jedem der drei Fälle würde sie wieder in das Fliesenmuster passen. So etwas nennt man dreizählige Symmetrie. Viereckige Fliese könnten wir 4 x um 90° drehen und sechseckige Fliese sogar 6 x um 60°, ohne dass sich irgendetwas ändert. Wir können eine Fläche lückenlos mit drei-, vier- oder sechseckigen Fliesen füllen und erhalten dabei in jeder Richtung ganz periodische Anordnungen – Fliese für Fliese für Fliese …

      

    Ähnliche Strukturen finden die Werkstoffwissenschaftler auch in Metallen. Atome ordnen sich in periodischen Kristallstrukturen, deren Symmetrie z.B. dreizählig, vierzählig (Quadrat: 4 x 90°) oder sechszählig ist. Eins aber war immer ein Tabu für die Werkstoffwissenschaftler – eine fünfzählige Symmetrie. Ganz analog zum Fliesenleger, der mit fünfeckigen Fliesen keine Fläche lückenlos ausfüllen kann.

    Wie erkennen die Werkstoffleute solche Symmetrien? Natürlich nicht direkt mit dem bloßen Auge – dafür sind unsere „Metall-Fließen“ viel zu klein. Werkstoffwissenschaftler nutzen indirekte Nachweise – z.B. durch die Beugung von Elektronen- oder Röntgenstrahlen. Das Bild zeigt ein vierzähliges Elektronen-Beugungsmuster eines Metalls, in dem die Atome „würfelförmig“ angeordnet sind. Shechtman fand nun aber Beugungsmuster, die fünfeckig waren. Das war „verboten“!

    Kehren wir mit diesem Gedanken zurück zu unseren Fliesenlegern und stellen uns vor, dass es eine „goldene Regel“ in der Fliesenlegerinnung gibt, die heißt: „Anordnungen mit fünfzähliger Symmetrie sind unmöglich“. Und nun kommt „Fliesenleger Shechtman“ und sagt: „Ich hab was Fünfeckiges gefunden“. Wie begeistert wird die Fliesenlegerinnung wohl gewesen sein? Gar nicht! Shechtman musste mehrere Jahre kämpfen, um seine Ergebnisse gegen den Widerstand der „etablierten Wissenschaft“ überhaupt veröffentlichen zu dürfen. Seine Ergebnisse wurden von anerkannten Gelehrten als falsch oder als Spinnerei abgetan. Den Nobelpreis erhält er circa 30 Jahre nach seiner Entdeckung.

    Wie können sich Atome in fünfzähligen Strukturen anordnen, obwohl man mit Fünfecken keine Fläche lückenlos füllen kann? Wie das geht, zeigt das Bild:

    Man nehme zwei spezielle Typen von gleichseitigen Rauten (also Vierecken!), deren spitze Winkel 72° bzw. 36° betragen und ordne sie, wie im Bild dargestellt. Die Fläche ist nun vollständig gefüllt, aber wir erhalten keine periodische Anordnung wie bei den drei-, vier- und sechseckigen Fliesenmustern. Wenn man sich genauer ansieht, in welche Richtungen die Kanten der Rauten zeigen, so findet man fünf unterschiedliche Richtungen – das ist unsere fünfzählige Symmetrie! Ordnen sich Atome so an, dann nennt das der Werkstoffwissenschaftler Quasikristall – soll heißen, es gibt keine periodische Regelmäßigkeit, aber es gibt auch keine Lücken.

    Wofür hat Shechtman nun den Nobelpreis bekommen?
    • Weil er Einzigartiges gefunden hat.
    • Weil er Revolutionäres gedacht hat.
    • Weil er seine Überzeugung verteidigt hat.
    • Weil er die Welt der Werkstoffwissenschaften verändert hat.
    • Und außerdem haben Quasikristalle ganz interessante und nützliche Eigenschaften …

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  • 13. Juni 2016

    Zur Erinnerung an John Bardeen

    Heute jährt sich der 20. Todestag des Physikers John Bardeen. Da könnte man fragen: „John wer … ?“

    Newton und Einstein sind vielen Menschen ein Begriff, doch Bardeen, der ohne Zweifel zu den Allergrößen seines Faches gehört, ist zu Unrecht eher unbekannt. Dabei hat er in mehrfacher Hinsicht Überragendes geleistet.

    Bardeen war Festkörperphysiker und einer der Erfinder des Transistors. Für diese überragende Leistung in der Experimentalphysik erhielt er zusammen mit seinen Kollegen 1956 den Nobelpreis für Physik. Die Erfindung des Transistors schuf die Grundlage für das Computerzeitalter und bestimmt heute wie kaum eine andere wissenschaftliche Leistung unseren Arbeits- und Lebensalltag.

    Bardeen leistete darüber hinaus Außergewöhnliches auf dem Gebiet der theoretischen Physik. Für die quantentheoretische Erklärung der Supraleitung erhielt er zusammen mit (anderen) Kollegen 1972 ein zweites mal den Physiknobelpreis. Die sogenannte BCS-Theorie (BCS steht für die Anfangsbuchstaben der Namen der drei Entdecker) beschreibt das kollektive Verhalten von Elektronen in Festkörpern und gehört zu den quantenphysikalischen Meisterleistungen der Physik.

    Was macht die Leistungen von Bardeen so bemerkenswert?
    Er ist bis heute der einzige Mensch, dem zweimal der Physiknobelpreis verliehen wurde. Er hat Großes sowohl auf theoretischem als auch auf praktischem Gebiet geleistet. Seine Leistungen ragen selbst unter den nobelpreiswürdigen Arbeiten noch ein stückweit heraus. Die Auswirkungen seiner wissenschaftlichen Forschung sind wie ganz wenige andere Entdeckungen und Erfindungen heute unmittelbar in unserem Leben zu spüren. Was wären wir ohne Computer, Smartphones und Netzwerke …?

    Dennoch ist Bardeen außerhalb seiner Zunft weitgehend unbekannt. Wie viele Follower hätte Bardeen beispielsweise heute auf Twitter? Lady Gaga hat über 18 Millionen …

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  • 5. Januar 2016

    Was ist eigentlich statistische Prozessregelung?

    Die statistische Prozessregelung (Statistical Process Control, SPC) ist ein auf mathematisch-statistischen Grundlagen basierendes Instrument, um einen bereits optimierten Prozess durch kontinuierliche Beobachtung und gegebenenfalls Korrekturen in diesem optimierten Zustand zu erhalten. Als wichtigste Hilfsmittel dienen dabei verschiedene Arten von Qualitätsregelkarten. Mit dieser Methode kann eine unmittelbare Prozessverbesserung nicht erreicht werden, da die statistische Prozessregelung in der laufenden Fertigung (Serienfertigung) angewendet wird, das heißt nach Festlegung der Prozesseinstellungen. Damit sind grundlegende Änderungen am Prozess selbst nicht mehr möglich, es können lediglich kleinere Abweichungen ausgeregelt und Ansatzpunkte für Verbesserungen aufgezeigt werden.

    Grundlage der statistischen Prozessregelung ist die Tatsache, dass sowohl bei der Herstellung als auch bei der anschließenden Vermessung von gefertigten Teilen Unterschiede bezüglich des betrachteten Qualitätsmerkmals feststellbar sind. Der tatsächliche gemessene Wert (Istwert) stimmt also nicht unbedingt mit dem angestrebten Sollwert (z.B. Zeichnungsmaß) überein. Dieses Abweichungsverhalten eines gemessenen Qualitätsmerkmals von seinem Sollwert wird als Streuung bezeichnet.

    Als Ursache für das Auftreten von Streuung kommen zufällige und systematische Einflüsse in Frage. Zufallseinflüsse bestehen aus vielen kleinen Einzeleinflüssen, die ständig vorhanden und im Zeitablauf stabil sind. Damit sind zufällige Einflüsse also auch in ihrer Wirkung vorhersagbar. Sie sind jedoch nicht zu beeinflussen und werden deshalb als natürliche Streuung bezeichnet. Die ebenfalls auf einen laufenden Prozess wirkenden systematischen Einflüsse sind auf einen oder wenige große Haupteinflüsse zurückzuführen, die unregelmäßig auftreten und den Prozess instabil und damit nicht vorhersagbar machen. Es ist jedoch möglich, die Ursachen der systematischen Einflüsse zu finden und abzustellen. Dabei hilft die statistische Prozessregelung, deren Hauptaufgabe die kontinuierliche Beobachtung eines Prozesses im Hinblick auf seine Streuung sowie die Unterscheidung zwischen zufällig und systematisch bedingten Streuungen ist.

    Zur Durchführung der statistischen Prozessregelung werden Stichproben von Teilen aus dem laufenden Prozess gezogen, genau vermessen und die Messergebnisse in ein Formblatt, die Qualitätsregelkarte, eingetragen. Außerdem enthalten die Qualitätsregelkarten eingezeichnete Warn- und Eingriffsgrenzen. Diese sind keine Toleranzen, sondern geben lediglich die Grenzwerte der natürlichen zufälligen Prozessstreuung wieder. Stichprobenergebnisse außerhalb der Eingriffsgrenzen sind auf systematische Einflüsse zurückzuführen und erfordern ein sofortiges Eingreifen.

    Ziel der statistischen Prozessregelung ist es, einen statistisch kontrollierten und damit qualitätsfähigen Prozess der laufenden Fertigung in diesem Zustand zu halten. Dazu wird der Prozess kontinuierlich mit Hilfe der Qualitätsregelkarten beobachtet, bewertet und über geeignete Korrekturmaßnahmen geregelt. Dadurch kann der betrachtete Prozess als Regelkreis aufgefasst und schließlich eine qualitätsgeführte Produktion im Sinne einer fertigungsintegrierten Qualitätssicherung erreicht werden.

    Lesen Sie im nächsten Teil, „Was ist eigentlich ein Fehlleistungsaufwand?“

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